bin im internet versunken, zu viel kaffee getrunken, ich kann nicht schlafen.
in der suizidnewsgroup postet jemand namens springrain, ich habe den namen
gerade noch im gedächtnis und notiere ihn mir, bevor er mir entgleitet.
springrain ein leichter regen fällt auf gräber die steine glänzen der himmel glasklar
und die luft ist frisch ein luftiger frühlingsregen überdeckt soviel schmerz
er ist wie eine sanfte lüge, die alles erträglich macht
ich erinnere mich an purplebunny, als sie starb
dachte so lange nicht an sie so lange...
und wieder der frühlingsregen, leicht und voller versprechungen,
voller träume, sanft wie eine mitleidige lüge
die flucht in die krankheit öffnet die türen zur wahrheit
doch am ende träumen sie sich alle weg
die verwunschene suizidwelt, die toten kinder,
leichter regen fällt auf gräber
ich kann nicht schlafen weil der tod neben mir steht
er hält mich wach, der kaffee tut sein übriges dazu
ich liebe lügen und versprechungen
ich liebe den frühlingsregen und suizid-newsgroups
verdammt mich, ich tue es ebenfalls
jenseits jeder moral
eine charakterschwäche?
lass jede moral beiseite und was wird aus dir?
etwas völlig fremdes.
die wahrheit?
ah, der tod wendet sich gerade ab, er geht weiter
aber er wird wiederkommen,mich mit gefühlen überschwemmen,
mich zu dem reduzieren, was ich bin,
unmoralisch, schlaflos, liebend, sonst nichts.
liebt mich, wie ich bin, murmelt der mensch in mir,
nehmt mich wie ich bin.
das andere, das wahre, murmelt nichts mehr.
es sagt nichts mehr sieht nur hinaus in den regen
die liebe ist unmenschlich wie der tod.
und ich versuche jetzt zu schlafen.