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spätnachts auf virtuellen strassen
google street view, irgendwo bei nächtlichen virtuellen rundfahrten auf strassen, die ich niemals im real life sehen werde, an wildem gestrüpp und sträuchern vorbei und an farmhäusern, die so abgelegen sind, dass man sich nur wundern kann, dass sie überhaupt schon entdeckt wurden. die meisten häuser sehen dort aus wie die absteige eines serienkillers und irgendwie wirken dort auch schon die schatten bedrohlich. man erwartet dort nichts gutes, und gerade deshalb liebt man es so, dort entlangzufahren. man hat sowieso alle virtuellen autotüren verriegelt. trotzdem geht dieses sonderbare gefühl nicht weg, dass man nicht hier sein sollte...dass man irgendwie unerwünscht ist.
dann passiert man dieses haus. es hat säulen. vier säulen, die den absolut deplazierten eindruck erwecken wollen, dass es sich um griechische säulen handelt. das ganze gebäude macht auf griechischer tempel und ist so fake wie nur sonstwas sein kann. man dreht um und fährt wieder an dem haus vorbei. und wieder und wieder. dann parkt man davor. und ganz plötzlich weiss man dass es eigentlich einem selbst gehören müsste. es ist auf sonderbare art und weise das haus, in dem man wohnen müsste. ob man will oder nicht.